Allee der Inklunauten

Die Aktionswoche für Solidarität und Toleranz vom 2. bis 6. Mai 2023 im Landkreis Potsdam-Mittelmark

Allee der Inklunauten

Hier sehen sie eine Frau in einem Transporter

Die Aktionswoche für Solidarität und Toleranz vom 2. bis 6. Mai 2023 im Landkreis Potsdam-Mittelmark

Erstmals fanden 2023 innerhalb von einer Woche an 5 verschiedenen Orten im Landkreis PM öffentlichkeitswirksame Aktionen statt zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung in unserer Gesellschaft. Damit beteiligten wir uns am jährlichen Europäischen Aktionstag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung am 5.05.

Analog des Mottos der Aktion Mensch 2023 „Zukunft barrierefrei gestalten“ stand auch im LK PM die Barrierefreiheit in den 5 Orten Werder/Havel, Beelitz, Ziesar, Teltow und Bad Belzig im Mittelpunkt der vorgestellten Angebote und Aktionen.


Minuten

Initiiert durch die Beauftragte für Menschen mit Behinderung im Landkreis hat sich in der Vorbereitung ein Kreis von interessierten Akteuren im Landkreis getroffen, die sich aus ganz verschiedenen Perspektiven mit der Barrierefreiheit in unserem Alltag beschäftigen und von Trägern der Freien Wohlfahrtspflege, insbesondere dem AWO Bezirksverband Potsdam und der USE gGmbH tatkräftig unterstützt wurden.

Über das Projekt S(ch)ichtwechsel[1] ist es auch schon bei der Planung gelungen, einige Menschen mit Behinderungen aus dem Landkreis direkt einzubeziehen. Aus den vielfältigen Projektideen der über 40 Kooperationspartner entstand dann für den LK PM die Idee der „Allee der Inklunauten“.

Es wird ermöglicht, während einer Schicht die Sicht und somit Perspektive zu wechseln. Durch Begegnungen mit Menschen in den Werkstätten werden Einblicke in die Vielfalt der Produkte und Dienstleistungen von Menschen mit Behinderung gegeben und ein Mitwirken an den vielfältigen Arbeitsprozessen organisiert. Die Beschäftigten der Werkstätten wiederum schnuppern an diesem Tag in Berufsfelder des allgemeinen Arbeitsmarktes und lernen ein Unternehmen/eine Institution für einen Tag näher kennen.

Für diese Aktionswoche wurde zunächst im Gebäude der Kreisverwaltung Potsdam-Mittelmark im Papendorfer Weg 1 in Bad Belzig die Ausstellung "Wir sind Kreismeister" der Landesarbeitsgemeinschaft der Selbsthilfekontaktstellen LAGS Brandenburg e.V. präsentiert. Ziel der Ausstellung war es, u.a. den Abbau von Vorurteilen gegenüber Selbsthilfegruppen (das typische Bild vom "Stuhlkreis") und dadurch den Zugang zur Selbsthilfe zu erleichtern. Die zahlreichen Roll-Ups dokumentierten eine große Breite und Vielfalt an persönlichen Erfahrungsberichten und zeigten die Chancen und Möglichkeiten der Selbsthilfe. Mit ihren Geschichten machen die Protagonisten anderen Mut, selbst den entscheidenden Schritt zur Selbsthilfe zu gehen und zeigen wie Selbsthilfe das eigene Leben bereichern kann.

[1] S(ch)ichtwechsel ist ein deutschlandweiter, jährlich stattfindender Aktionstag im September. Für einen Tag tauschen Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen ihren Arbeitsplatz.
Es wird ermöglicht, während einer Schicht die Sicht und somit Perspektive zu wechseln. Durch Begegnungen mit Menschen in den Werkstätten werden Einblicke in die Vielfalt der Produkte und Dienstleistungen von Menschen mit Behinderung gegeben und ein Mitwirken an den vielfältigen Arbeitsprozessen organisiert. Die Beschäftigten der Werkstätten wiederum schnuppern an diesem Tag in Berufsfelder des allgemeinen Arbeitsmarktes und lernen ein Unternehmen/eine Institution für einen Tag näher kennen.

 
 

„Haus am See“. Gemeinsam mit der Bürgermeisterin, Frau Manuela Saß, erlebten zahlreiche Besucherinnen und Besucher ein buntes Tagesprogramm der Kita „Havelzwerge“, dem Familienzentrum und der Werkstatt für Menschen mit Behinderung. Es konnten sinnliche Erfahrungen in der Kinderküche gesammelt werden, in der Modenschau bestaunt werden, wie man sich durch Holz und Papier gut kleiden kann und bei „Sinne schärfen“ konnte alle Besucherinnen und Besucher hautnah einen Perspektivwechsel erleben.

 

Dazu organisierte das Sozialwerk Potsdam auf dem ehemaligen LAGA-Gelände einen Blinden- und Rollstuhlparcours der Christoffel Blindenmission mit dem Namen "Für Drei Minuten blind“ und Bildschirmlesegeräte sowie optoelektronische Geräte wurden Vorort vorgestellt. Auch neue Hilfsmittel konnten präsentiert und ausprobiert werden, z.B der BionicBack, der entwickelt wurde, um Rückenbelastungen zu reduzieren und die Gesundheit des Rückens zu unterstützen sowie ein neuer Laser-Langstock. Zusätzlich konnte man sich umfassend zur Elementarrehabilitation für Blinde- und Sehgeschädigte informieren.

 

Aus dem Thomas-Müntzer-Schulzentrum Ziesar-Görzke heraus ging es darum, die Barrierefreiheit im Lebensumfeld der Stadt Ziesar zu erforschen. In gemeinsamen Schüler*innen-Rallyes testeten die Schüler der Oberschule sowie interessierte Bürger*innen die Barrierefreiheit in Ziesar und bewerteten sie nach Noten. Es wurden Apotheken, Arztpraxen, Supermärkte und die Innenstadt genau unter die Lupe genommen. Am Ende wurde dem Landrat PM sowie dem Amtsdirektor Ziesar und dem Bürgermeister ein Zeugnis zum Ergebnis überreicht. Viele Kinder berichteten über ihre Erfahrungen mit diesem Perspektivwechseln und über die wahrgenommenen Barrieren. Diese Aktion war ein voller Erfolg zur wohnortnahen Sensibilisierung und Förderung von Solidarität und Toleranz.

 

Es ging um das barrierefreie Wandern. Gute Konzepte gibt es in immer mehr Städten und Gemeinden, aber wie ist es in der Kreisstadt Bad Belzig im Naturpark Hoher Fläming – einer der jüngsten Wanderregionen Deutschlands? In einer Sternenwanderung zum Marktplatz wurden verschiedenen Strecken und Einrichtungen auf ihre Barrierefreiheit getestet und die Informationen wurden gleich in die App Wheelmap übernommen, in der sich alle vorab über die Barrierefreiheit an einem Ort informieren können. Anschließend stellten sich verschiedene Akteur*innen auf dem Marktplatz vor. Auch der neue Bürgermeister der Kreisstadt war dabei. Zusätzliche regelmäßige Führungen auf dem barrierefreien Wanderweg an der Burg Eisenhardt fanden statt und die Schüler*innen der Schule „Am Grünen Grund“ besuchten das Naturparkzentrum Hoher Fläming in Raben.

 

Unter dem Tagesmotto: „Inklusion und Vielfalt“ organisierte die Stadt Teltow in Kooperation mit Vereinen und Trägern der Eingliederungshilfe aus der Stadt Teltow ein inklusives Sportfest. Zur Begegnung von Menschen mit und ohne Behinderung gab es Rollstuhl-Basketball, Klettern, Fußball und eine kleine Mini-Olympiade usw. Bei Tanz auf der Bühne und einer Lesung stellten sich verschiedenen Vereine und inklusiven Angebote vor. Dieses Sportfest ist eingebettet in die gemeinsame Teilnahme von Kleinmachnow und Teltow im Juni als Host-Town für die Special Olympic World Games Berlin 2023.

 
 
 

Tour der Inklunauten

Begleitet wurde die Tour von der AWO Selbsthilfekontaktstelle und der Beratungsstelle für Arbeit mit Behinderung des Bezirksverbandes Potsdam.
Über die ganze Aktionswoche hinweg war der Tour-Bus an allen Aktionsorten mit dabei, um mit Einwohnerinnen und Einwohnern ins Gespräch zu kommen. Es ging dabei darum, Barrieren in den sehr unterschiedlichen Lebensbereichen aufzuzeigen und Ideen zu entwickeln, wie wir alle gemeinsam in einer toleranten und solidarischen Gemeinschaft diese Barrieren abbauen können. Inklusion meint uns alle. Alle möchten teilhaben an unserer Gesellschaft, möchten mitbestimmen und zwar bei allen Fragen oder Dingen, die uns betreffen und interessieren. Barrieren können dabei sehr vielfältig sein bei Finanzen, Bildung oder der Verständigung. Aus den mit dem Tour-Bus geführten Interviews wird ein Forderungskatalog für mehr Inklusion im Landkreis PM zusammengestellt, der dann an den Landkreis und die Landesregierung übergeben wird.

Der Film zu der ganzen Woche wird im Internet auf der Webseite kis-pm.de veröffentlicht.

Insgesamt war die Allee der Inklunauten in PM ein sehr gelungenes Beispiel der gesellschaftlichen Mobilisierung und ein Experiment der träger- und akteursübergreifenden Zusammenarbeit, das nur mit einem guten Mix an professionellem und ganz viel ehrenamtlichem Engagement gelungen ist. Es wurde unterschiedlich starkes Interesse an Inklusion erlebt. Wie es nun aber weitergehen kann und soll mit den Inklunauten wird gemeinsam beraten.

M. Siggel / BCVS

A.Polkowski / Kontaktstelle für Selbsthilfe PM AWO Bezirksverband Potsdam

 

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